Jagdhornbläser im Steirischen Jagdschutzverein

Landeseinsatzleiter Franz Wagner, Landeshornmeister Mag. Manfred Brandstätter, Vizepräsident DI Willibald-Jürgen Acham
Im Bereich der Jagdhornbläser wurde eine Reform für die Funktionsperiode 2007 – 2010 im Steirischen Jagdschutzverein eingeleitet - ein Dreierteam, das sich aus Ing. Wilhelm Weber, DI Willibald Jürgen Acham und Konditormeister Helmut Franz Rosenberger zusammengesetzt hatte, wurde bestellt.
Nach dem tragischen Ausscheiden und Ableben von Landeshornmeister Helmut Franz Rosenberger konnte im Zuge der Jahreshauptversammlung der steirischen Jagdhornbläsergruppen am 07.02.2009 dessen Nachfolger bestätigt werden. Neben den bereits bestellten Referenten der Jagdhornbläsergruppen des Steirischen Jagdschutzvereines Ing. Wilhelm Weber und Dipl.-Ing. Willibald Jürgen Acham wurde am 07.02.2009 Mag. Manfred Brandstätter einstimmig zum Landeshornmeister gewählt.
Mag. Manfred Brandstätter besuchte die Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Graz, war langjähriges Mitglied der bekannten Musikgruppe „Die Paldauer“, leitet derzeit erfolgreich die Bergkapelle Hödlgrube-Zangtal. Im Jahre 2002 legte er erfolgreich die Jagdprüfung ab und ist Mitglied der Jagdhornbläsergruppen Voitsberg und Seiersberg.
Im Jahre 2014 trat Ing. Wilhelm Weber in den Ruhestand und Alfred Fürst wurde als Landeseinsatzleiter bestellt legte die Funktion 2016 jedoch wieder zurück. Derzeit steht Franz Wagner für dieses Amt mit seinem Wissen und seinen Organisationsfähigkeiten zur Verfügung.
Die Referenten werden die Aufgabe der Leitung des „Jagdhornblasens in der Steiermark“ im Sinne des Steirischen Jagdschutzvereines entsprechend weiterführen – „Tradition erhalten und weitergeben“ wurde als Leitspruch der Einsatzleitung festgelegt.
Die neue Einsatzleitung wird mit Unterstützung des Präsidiums versuchen, die Jagdhornbläsergruppen der Steiermark nach Kräften musikalisch zu fördern und sie im Gesamtverein als Träger der Jagdkultur würdig zu vertreten.
Zur Geschichte der steirischen Jagdhornbläser (Recherche Prof. Pepo Pöschl)
Geschichtlich ist für das Land Steiermark Josef Schantl (1841-1902) zu nennen, der durch einen Kompositionsauftrag für den Makartfestzug anlässlich der Silberhochzeit (1879) von Kaiser Franz Joseph und seiner Gattin Elisabeth einen unvergesslichen jagdmusikalischen Beitrag leistete. Eine Hochblüte der österreichischen Jagdmusik mit einer Dauer von etwa 30 Jahren wurde mit diesem Ereignis eingeleitet.
In der Steiermark ergriffen in den späten 40er Jahren zunächst einige Jäger zum Jagdhorn. Walter Frevert, Carl Clewing und die sich nach dem Krieg stark engagierenden Hermann Neuhaus und Reinhold Stief waren auch für die Steiermark die Vorreiter der neuen Jagdmusik. Das neue kleine Jagdhorn, auch Fürst-Plesshorn genannt, war leicht zu blasen, günstiger in der Anschaffung und wurde daher gleichzeitig mit dem Parforcehorn in B von den steirischen Jägern bevorzugt angenommen. In den 50er Jahren entstanden in der Steiermark die ersten Jagdhornbläsergruppen, wobei sich der Steirische Jagdschutzverein als Schirmherr und Förderer der Bläser anbot. Der Beginn der steirischen Jagdhornszene galt als geboren.
Älteste Jagdhornbläsergruppen der Steiermark (Gründungsjahr)
1956 1. JBG Horrido Mürzzuschlag
1957 2. JBG St. Kathrein in der Laming
3. JBG Schladming
1960 4. JBG St. Martin am Grimming
1962 5. JBG Pölstal
1963 6. JBG Friedberg
7. JBG Vorau
1964 8. JBG Gesäuse – Admont
9. JBG Weißkirchen
10. JBG Ligist
Der erste Gesamtleiter der steirischen Jagdhornbläser war der Grazer Dr. Walter Truger (1968-1972), ihm folgte der Gleisdorfer Othmar Janisch bis zum Jahre 1980. Nach Janisch übernahm Alexander Ertl aus Köflach die Führung, der bis 1998 die Geschicke der steirischen JagdhornbläserInnen als Einsatzleiter lenkte. 1998-2007 folgte ihm der Grazer Peter Paul Maierhofer, welcher im Jahre 2007 von einem Dreierteam unter der Federführung von Ing. Wilhelm Weber, DI Willibald Jürgen Acham und Helmut F. Rosenberger abgelöst wurde. Nach Ausscheiden von Helmut Franz Rosenberger führten ab 2009 Ing. Wilhelm Weber, DI Willibald Jürgen Acham als Landeseinsatzleiter und Mag. Manfred Brandstätter als Hornmeister die Geschicke der steirischen Jagdhornbläser als Dreierteam weiter. Ab 1.2. 2014 setzt sich die Führung nun aus dem amtierenden Landeshornmeister Mag. Manfred Brandstätter und dem neuen Landeseinsatzleiter Alfred Fürst sowie auf Vorstandsebene durch Vizepräsident DI Willibald Jürgen ACHAM zusammen.
Bis heute wuchs die Zahl der steirischen Jagdhornbläsergruppen auf 77 an, dies sind aktuell 690 aktive JagdhornbläserInnen. 17 Jagdhornbläserwettbewerbe konnten bisher in der Steiermark durchgeführt werden. Der 13. Bewerb fand im August 2000 in Bad Radkersburg statt und war bereits ein Landeswettbewerb mit Auslandsbeteiligung. Die Krönungen der Wettbewerbstätigkeit waren der 1. Internationale Jagdhornbläserwettbewerb in Mürzzuschlag (2007) und der 2. Internationale Jagdhornbläserwettbewerb in Weiz (2012), welche vom Dreierteam der Landesleitung in Zusammenarbeit mit der JHB Horrido Mürzzuschlag bzw. JHBG Weiz durchgeführt wurden.
Durch den verstärkten Zugang von steirischen Gruppen zu den Parforcehörnern in der Stimmung Es wird die Bereitschaft bekundet, auch Jagdmusik auf anspruchsvoll zu blasenden Instrumenten zu erlernen. Von einigen steirischen Jagdhornbläsergruppen wird somit neben jagdpraktischer Arbeit mit den Fürst-Plesshörnern und Parforcehörnern in B auch die Kultur des Jagdhornblasens aus der Kaiserzeit wieder praktiziert.